SCHWESTERN SCHENKT DER LIEBE GOTT

Der 5-jährige Brüder, ein richtiger Lausbub voller Ideen, lebt mit seiner 13-jährigen Schwester Guggi und seinen Eltern, dem Motorbau-Ingenieur Herrn Günther und seiner Mutter, die als Hausfrau tätig ist, in einem Neubau.

Eines Tages erfährt er, dass seine Mutter ihm nicht mehr so oft zur Verfügug stehen wird, wiebisher, weil sie noch ein Kind erwartet.

Damit ihr nicht schlecht wird, wirft er achtlos einen überfahrenen Frosch beim Fenster raus, der in eine offenen Suppen-Terrine einen Stock tiefer hineinfällt.

Dort wohnt ein älteres, kinderloses Ehepaar, das aus eher nichtigem Anlass in Sreit gerät, der Post-Beamte, Herr Zattersteg, wirft wütend die heiße Suppe beim Fenster raus und der Hausmeister bekommt die prompt auf seinen Anzug, er verprügelt, da er stets unter seiner schwachen gesellschaftlichen Position leidet, seinen 11-jährigen Sohn Peng, ein Lümmel, der aber insgesamt ein gutes Herz hat. Der weiß sofort, dass Brüder diesen Frosch beim Fenster rausgeworfen hat und wirft ihn wieder durch den Briefschlitz.

Frau Günther wird es so schlecht, dass sofort die Geburtswehen beginnen. 

Brüder fährt mit dem Taxi mit ins Spital, von dort dann mit dem Vater nach Hause, schafft es, sich auszusperren, die kluge Guggi borgt sich eine Leiter vom Straßenbeleuchtungstrupp und

als Mutter dann nach einigen Tagen mit Regine nach Hause kommt, hat Guggi, die sich sonst immer von Küchen-Arbeit drückt, sogar einen wunderbaren Kuchen ("Der sieben Sprachen spricht") gebacken und einige Leute aus der Nachbarschaft haben Blumen und Topfpflanzen geschickt.

Und Brüder kann gar nicht verstehen, warum so viel Aufwand wegen so einem kleinen Kind gemacht wird. 

Brüder wird in den nächsten paar Wochen einfach nicht damit fertig, dass er nicht mehr die Nummer 1 bei seiner Mutter ist.

Er entdeckt in der Wohnung von Tante Käthe (es bleibt offen, ob sie die unverheiratete Schwester von Herrn Ingenieur oder von Frau Günther ist) , die von Abschreibe-Arbeiten lebt, einen Elefeantenfuß (ausgestopft), ein Krokodil (komplett & ausgestopft), dazu hängt ein Fregatt-Vogel am Plafond und er findet in der elterlichen Wohnung einen ganz alten Bären und "borgt" sich von seiner Schwester Guggi die Dame Laura, ein besonder schöne und elegant gekleidete Puppe aus. 

Dazu nimmt er einen alten Küchentisch, den er umdreht und das ist künftig sein Schiff, mit dem er im Urwald die tollsten Dinge erlebt.

Nach einigen Tagen wird allerdings diese Ruhe gestört, denn Käptn Kraff, dem alle diese Dinge gehören, hat ein Telegramm geschrieben, dass er jetzt wieder nach Deutschland kommt und Brüder fürchtet, dass er bald aus seinem schönen Paradies vertrieben werden wird.

Was also tun? Da kommt ihm beim Mittagsschlaf eine Idee: Annabodätsch, eine Soldaten-Witwe, die gegenüber des Neubaus, wo die Günthers wohnen, einen Zeitschriften, Zigaretten und Süßigkeiten-Kiosk führt und dort noch eine fade Aushilfskraft stehen hat, in ihrem Häuschen zu besuchen und zu fragen, ob er seinen Elefanten, das Krokodil, Mume, den Bären und Frau Laura lagern darf.

Dort treffen sie auf Profeser Katermann, einen alten Junggesellen,der dort auf Kaffeebesuch ist. 

Brüder transportiert seine Habseligkeiten mit dem Kinderwagen, als seine Mutter in der Stadt ist, sich nach einigen anderen Wohnungen umzusehen, um die richtige zu finden, da Brüder so lebhaft ist, dass die Hausverwaltung sie auf der derzeitigen Adresse gekündigt hat.

Während Professor Katermann einen Kaffee trinkt und Brüder Saft, hat die Annabodätsch schnell die Windel von Regine gewaschen (damals kannten man noch kaum Wegwerf-Windeln) und 

in die Wiese zum Trocknen legt, weil es sehr heiß ist, unterhält sich Brüder mit dem Professor, der Regine auf den Schoss genommen hat, dabei passiert ein Missgeschick und Regine macht erneut in die Hose und der Professor wird naß.

Während die Annabodätsch schnell hilft, wird Brüder Ohrenzeug, dass sie gerne ihr Häuschen gegen eine schöne ruhige Wohnung tauschen würde, wenn die in der Nähe ihres Kiosk liegt und netten Leuten gehört.

Brüder wird sofort hellhörig, weiß er doch, dass seine Familie eine neue Bleibe sucht und so ein Haus mit Garten gerade zu ideal wäre für drei Kinder. 

Plötzlich fühlt er sich wieder ganz wichtig und freut sich schon, bald sein Geheimnis erzählen zu können.

Am Abend ist dann Käptn Kraff bei ihnen zu Besuch und Mutter weißt Brüder, der plötzlich schlafen gehen will, darauf hin, dass er Käptn Kraff am nächsten Tag verraten soll, so seine Sachen hin sind.

Schon am Nachmittag saß Moppi, die Schwester von Peng, dem Hausmeister-Sohn verweint im Hof neben Guggi, weil wo was gestohlen wurde und Peng automatisch von seinem Vater verdächtigt wurde und wieder einmal Prügel bezogen hat, diesmal völlig zu unrecht.

Herr Günther, der die Geschichte hört, sucht den Hausmeister auf und hält ihn eine scharfe Rede, dass er ruhig mehr an seinen Sohn glauben könnte und er ohnehin vor hat, falls Peng die Schule ordentlich schafft, sofort bei Brestelmann, wo er als Motorbau-Ingenieur tätig ist, beschäftigen könnte. 

 

Peng ist der Anführer der roten Eulen, einer Buben-Bande und die haben genau beobachtet, dass Brüder was zur Seite geschafft hat. 

Als dieser am nächsten Tag zur Annabodätsch will, lauern sie ihm schon im Stiegenhaus auf, Brüder ist aber ausweichend und vorlaut und daher beschließen sie, ihm nach der Schule an den Marterpfahl zu binden.

Als Brüder über eine Wiese versucht, hintenrum den Bau zu betreten, wird er von den roten Eulen eingefangen und dabei wird sowohl der Elefantenfuss als vor allem auch das Krokodil sehr in Mitleidenschaft gezogen. 

Plötzlich sieht Brüder eine fremde Frau, die sich über den Kinderwagen büctk, sich kurz umdreht und mit Regine verschwinden will, er bekommt ungeahnte Kräfte, rammt Peng seinen Kopf in den Bauch und rennt in Richtung seiner Schwester, hinter ihm her die ganze Bande und als Brüder sich schnell duckt, fliegt Peng lautstark in die Brenesseln, die Frau, die die lärmenden Buben bemerkt, gibt Regine erschrocken in den Kinderwagen retour und sucht das Weite, Peng und seine roten Eulen haben das auch mitbekommen, nehmen die Verfolgung der fremden Frau auf und Peng bringt dann Brüder mit dem beschädigten Spielzeug nach Hause.

Als Brüder dann nicht schlafen kann und in den Keller geht, findet er Guggi, die gerade sehr zornig ist und die Spielsachen wieder in Ordnung bringt, Brüder freut sich über die hilfsbereite Schwester und plaudert das Geheimnis mit dem Häuschen der Annabodätsch aus, denn plötzlich merkt er doch, wozu eine ältere Schwester gut sein kann.

 

In der Wohnung von Tante Käthe macht gerade der ausgelassene Käpftn Kraff dieser einen Heriatsantrag und Brüder lasst Guggi von dem Haus der Annabodätsch erzählen, wobei er ganz vergessen hat, dass ja er der Mittelpunkt sein wollte. 

 

Das Buch findet also eine Ende mit vielen guten Lösungen, Brüder beschliesst, wenn er gross ist, beide Schwestern heiraten zu wollen. 

 

Der Kinder- und Jugendpsychotherapeut M. Z. Thomas - seine genaue Vita findet sich auf Wikipedia - gibt in diesem Zeitdokument aus 1956 (Taschenbuchausgabe mit diesem Bild aus 1967 bei Ravensburger) gute und nicht aufdringliche Hinweise, wie man Kinder prügelfrei erzieht, lesenswert für und mit Kindern ab 6 bis 7 Jahre geeignet, das Buch hat auch aktuell 2014 nichts von seiner Bedeutung verloren

Kommentar schreiben

Kommentare: 0
In den 1960ern warb man so für österreichische WC-Papier-Rollen
Werbe-Kuriositäten aller Art